Wir wollen uns erinnern!
Unter diesem Motto entsteht seit Juni 2020 ein noch wachsender Erinnerungsort am Hauptbahnhof in Würzburg. Von hier wurde ein großer Teil der aus Unterfranken deportierten Jüdinnen und Juden abtransportiert. In Osteuropa wurden sie ermordet – nur weil sie jüdisch waren.
Am Denkort Deportationen steht ein Gepäckstück für jede Gemeinde, deren jüdische Bürger hier in den Tod fahren mussten - der Zwilling dieses Gepäckstücks steht in dem jeweiligen Ort, aus dem sie kamen. In Bad Brückenau steht seit 2021 ein Koffer aus Metall am Alten Rathaus.
Auch Zeitlofs hatte eine jüdische Gemeinde, über deren Geschichte im Synagogengedenkband "...mehr als Steine" immerhin 17 Seiten zu lesen sind. Leider fehlte Zeitlofs bislang am Denkort Deportationen, doch der Gemeinderat hat nun beschlossen, sich an dieser Art des Gedenkens an die jüdischen Bürger zu beteiligen. Die Arbeitsgruppe DenkOrt Deportation, zu der neben Mitgliedern des Gemeinderates die Kreisheimatpflegerin Cornelia Mence eingeladen wurde, die bereits Bücher über die jüdischen Gemeinden der Region verfasst hat, wie auch Pfarrer Hönerlage, Carmen Brand und Pfarrerin Weichert sowie Leo Uebelacker, der zu diesem Thema schon mehrfach Führungen durch Zeitlofs veranstaltet hat, hat Ende September beschlossen, einen Entwurf von Eva Nelkenstock zu verwirklichen und dazu eine Informationstafel sowie eine Tafel mit den Namen der ermordeten jüdischen Bürger aufzustellen. Als Standort in Zeitlofs wurde der Bereich an der "Platte" gewählt, der demnächst im Rahmen der Dorferneuerung umgestaltet werden wird. Er liegt in der Nähe der ehemaligen Bahnstrecke und soll auch für die Nutzer des Radweges RhönExpress ausgewiesen werden.
Barbara Weichert