Am 9. Juni feierte die evangelische Kirchengemeinde Weißenbach einen besonderen Anlass. Die Kirche, die seit deutlich über 200 Jahren zum Ortsbild und zum geistlichen Leben der Gemeinde gehört, war bisher ohne Namen. Genannt wurde sie schlicht: Evangelische Kirche in Weißenbach. Seit dem 9. Juni ist das anders. In einem Festgottesdienst, wunderbar musikalisch gestaltet durch den Organisten Harald Drescher und den Posaunenchor Bad Brückenau/ Züntersbach unter der Leitung von Daniela Wagner, wurde die Kirche offiziell in „Begegnungskirche“ benannt.
Schon vor Corona, so erzählte Pfarrer Niels Hönerlage im Gottesdienst, begann der Prozess der Namensgebung. Vorschläge aus der Gemeinde wurden gesammelt. Durch die Pandemie geriet der Prozess zwar etwas ins Stocken. Vor etwa einem Jahr traf der Kirchenvorstand, das Leitungsgremium der Kirchengemeinde, dann aber schließlich eine Vorauswahl und ließ die Gemeinde abstimmen zwischen „Auferstehungskirche“ und „Begegnungskirche“. Mit knapp 80% der Stimmen die Entscheidung, die nun feierliche verkündet wurde.
In der Predigt ging Pfarrer Hönerlage darauf ein, wie wichtig die Kirche als Ort der Begegnung war und ist. Hier erleben Menschen auch heute noch wichtige Momente und feiern Lebensfeste. Bürgermeister Matthias Hauke formulierte in seinem Grußwort den Wunsch, dass die Kirche auch in Zukunft verschiedene Arten der Begegnung ermögliche: Begegnung mit Gott, Begegnung mit sich selbst und Begegnung mit anderen Menschen.
Den letzten Wunsch konnten die Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer direkt im Anschluss in die Tat umsetzen. Der Kirchenvorstand und weitere Helfer und Helferinnen hatten einen kleinen Empfang vorbereitet, so dass sich alle Anwesenden nach dem Gottesdienst bei einer Bratwurst im Brötchen und einem Kaltgetränk begegnen konnten: Nicht ganz in, aber zumindest im Schatten der Begegnungskirche.